Feuerwehr übte im abgängigen Schulkomplex

Erst „heißer Brandeinsatz“ – dann Abriss der Berufsschule in Sögel

Feuerwehr übte im abgängigen Schulkomplex

 

br Sögel Bei ihrem Brandeinsatz in dem abgängigen Berufsschulkomplex am

Prinzenkamp in Sögel konnte die Feuerwehr Sögel am Dienstagabend zwar keine

Sachwerte retten, dafür aber wichtige Erkenntnisse für den Einsatzalltag sammeln.

Was nach einem Ernstfall aussah, entpuppte sich als eine nicht angekündigte

Einsatzübung.

Gegen 19 Uhr wurde der Leitstelle Meppen eine unklare Rauchentwicklung in der

alten Berufsschule gemeldet. Sofort wurde Vollalarm ausgelöste, so dass nach

kurzer Zeit 29 Feuerwehrleute mit vier Fahrzeugen zur Stelle waren. Nur drei

Mitglieder waren in die Vorbereitungen eingebunden worden. Da der Abriss der

Schule, die dem neuen Sögeler Kindergarten weichen wird, am Mittwochmorgen

beginnen sollte, musste die Feuerwehrführung schnell handeln, um sich dieses

einmalige Übungsobjekt zu sichern. Mit der Gemeinde als Eigentümerin und dem

Abrissunternehmer war abgestimmt, dass „heiß“ geübt werden durfte.

Unter Einhaltung von notwendigen Sicherheitsbedingungen sollten in einem

Seitenflügel Strohballen entzündet werden. Dafür war jedoch zunächst ein

weiterer Einsatz „Tiere in Not“ erforderlich. Eine Taube und eine Meise hatten sich

offensichtlich im Vorfeld in das Gebäude verirrt und mussten zunächst in Freie

gebracht werden, bevor die Heißübung beginnen konnte. Das Strohfeuer sorgte

dann nicht nur für Hitze, sondern verqualmte den Klassenraum komplett und die

Flure.

Somit erwarteten die vornehmlich jungen Einsatzkräfte unter Anleitung von

erfahrenen Feuerwehrleiten ideale Bedingungen zum Üben. Mit schweren

Atemschutzgeräten durchkämpften die Trupps das Gebäude und löschten schließlich

den Brand. Die Wärmebildkamera leistete dabei wertvolle Hilfe bei der Auffindung

des Brandnestes. Mit Hilfe des Hochleistungslüfters wurde schließlich das Gebäude

rauchfrei gestellt und vorsorglich der gesamte Komplex nach eventuell noch

im Gebäude befindlichen Personen durchsucht. Über die Drehleiter wurde im

Dachbereich das Ausbreiten des Feuers verhindert.

„Wir haben besonderen Wert darauf gelegt, das Übungsszenario möglichst

wirklichkeitsnah zu gestalten, um unter Ernstfallbedingungen vorgehen zu können.“

Man habe wertvolle Erkenntnisse gewonnen, die für den Übungsdienst wichtig

seien. Erst spät hätten die eingesetzten Kräfte bemerkt, dass es ich um eine Übung

handelte.

 

Frank Tholen

Ortsbrandmeister der Feuerwehr Sögel. Hier Kontakt aufnehmen!