Geschichte

Ein Rückblick auf einen bescheidenen Anfang und eine bewegte Geschichte…

 

Ein Blick auf die Feuerwehr der Gegenwart…

 

Freiwillige Feuerwehr Sögel

 

 

1840:

Der „große Brand“ von Sögel am Karsamstag bringt Tod und Elend über Sögel und hat zur Konsequenz, dass der Sögeler Kupferschmied Hermann Hanewinkel die erste Brandspritze konstruiert.

1863:

Hermann Hanewinkel war nicht nur der Hersteller der Brandspitze, sondern auch Mitbegründer und Kommandeur der Freiwilligen Feuerwehr Sögel. Zu den Gründungsmitgliedern gehören außerdem Amtssekretär Schlicht, Gemeindevorsteher Möhlenkamp, Tischlermeister Overmann und Bäckermeister Richard.

1885:

Die Organisation der Feuerwehr wird an der strengen Disziplin eines Kriegervereins ausgerichtet. Die Ausrüstung ist primitiv und bescheiden.

1894:

Die Wehrmänner erhalten eine neue, jetzt serienmäßige neue Handdruckspritze.

1900:

Am Tage des Sögeler Maimarktes wird auch in Sögel Feueralarm gegeben: „Halb Wahn brennt! -Hilfe!“ heißt es. Als die Feuerwehr Sögel mit Pferd und Spritze in Wahn eintrifft stellt sie mit Schrecken fest, dass ein Großteil des Ortes abgebrannt ist. Insgesamt werden 75 Häuser zerstört. Eine große Anzahl von Tieren kommt in den Flammen um. Durch die große Hilfsbereitschaft der Sögeler Bevölkerung kann die erste Not gelindert werden.

1901:

Die Sögeler Wehr wird laut Polizeiverordnung verpflichtet auch in Waldhöfe, Eisten, Werpeloh, Wahn Spahn, Ostenwalde und nach Aufforderung auch in Hüven, Börger, Klein Berßen, Groß Berßen und Groß Stavern Löschhilfe zu leisten.

1902:

Mit preußischer Gründlichkeit ordnet der Sögeler Gemeindeausschuss die Feuerlöschhilfe in einer neuen Satzung, wodurch alle Einwohner vom 16. Bis zum vollendeten 60. Lebensjahr zum Feuerlöschdienst herangezogen werden können. Im Vorstand sind angesehene Bürger der Gemeinde vertreten. Darunter der Brandmeister Johannes Kossen.

1909:

Wechsel im Vereinsvorsitz: Bäckermeister Bernhard Jansen übernimmt den Vorsitz des 93 Mitglieder starken Vereins.

1911:

Der Vorstand bestellt bei der Firma Vereinigte Feuerwehrgerätefabriken in Berlin eine neue Handdruckspritze zum Preis von 2.100 Mark. Diese Handdruckspritze ist heute noch einsatzfähig. Außerdem wird in diesem Jahr das Spritzenhaus repariert, sowie die Löschwasserversorgung durch die Anlage von Löschwasserbehältern und Löschwasserbrunnen verbessert.

1914- 1919:

Bedingt durch die Auswirkungen des 1. Weltkrieges findet die Feuerwehr-Vereinsarbeit kaum noch statt.

1919:

In der 1. Mitgliederversammlung nach dem 1. Weltkrieg wird Bernhard Fahrenhorst zum Brandmeister gewählt.

1926:

Nach einer gewissen Schwächeperiode beschließt die Generalversammlung die Wehr von Grund auf neu aufzubauen. 179 Männer erklären spontan ihren Eintritt.

1931:

Brandmeister Hermann Borghorst bringt neuen Elan in die Feuerwehr. Kurz darauf wird Borghorst auch noch Kreisbrandmeister.. Die Gemeinde Sögel erklärt sich bereit die Feuerwehr großzügig auszustatten. Darunter mit drei Gasschutzgeräten und eine Magirus-Klein-Motorspritze. Innerhalb von fünf Jahren wird die komplette Ausstattung der Feuerwehr erneuert.

1934:

Infolge der politischen Veränderungen in Deutschland ändert sich auch einiges in den Feuerwehren. Ordnung, Disziplin und eine neue Befehlsstruktur lassen den Einfluss der NS deutlich werden. Die Satzung wird dem „Führerprinzip“ angepasst.Theo Moritz wird zum neuen Sögeler Gemeindebrandmeister gewählt.

1935:

Wird der Feuerlöschverband Sögel gegründet mit den Mitgliedsgemeinden Sögel, Werpeloh. Waldhöfe, Eisten und Hüven. Später kommen Spahn und Harrenstätte dazu. Der Verband ist für Haushaltskassen und Rechnungswesen zuständig und Verantwortlich für die Beschaffung und Unterhaltung der Fahrzeuge und Geräte.Die Feuerwehr erhält ihr erstes motorisiertes Fahrzeug, einen beim Landkreis ausgemusterten Mercedes-Benz-Personenwagen. Nach Umbauten wird er als Angriffswagen eingesetzt.

1936:

Der Politische Innenminister ordnet an, die Ausbildung nach einheitlichen Richtlinien durchzuführen. Ein Jahr später kommt auch noch die Luftschutzausbildung dazu.

1938:

In die freiwillige Feuerwehr Sögel werden weitere Mitglieder des Löschtrupps Werpeloh aufgenommen.Die Feuerwehr Sögel rückt zum Brand der Sögeler Synagoge aus, kann das Gebäude jedoch nicht retten.

1940

Der Verein der Feuerwehr Sögel wird aufgelöst und zu einer Hilfstruppe der Polizei, der so genannten Feuerlöschpolizei, umgewandelt.

1941:

Im Ludmillenhof wird eine Nachtwache als Fliegerwache eingerichtet.Der Feuerlöschtruppe von Sögel gehören die Gemeinden Sögel, Eisten, Hüven, Spahn, Harrenstätte und Werpeloh an.

1941:

Die Feuerwehr Sögel erhält auf Grund der kriegsbedingten Aufgaben und zur Erhöhung der Schlagkraft einen neuen Angriffswagen, ein so genanntes Löschgruppenfahrzeug 8 und eine moderne Kraftspritze zum Preis von 15.000 Reichsmark. Das Gerät kommt auf Grund der vielen Brände recht häufig zum Einsatz.

1943:

Da die Feuerwehr durch den Kriegsdienst viele Mitglieder entbehren muss, wird eine Mädchengruppe angeworben und ausgebildet.Die Frauenfeuerwehr leistet wertvolle Dienste und rückt zu gefährlichen Einsätzen aus..

1945:

Infolge der zerstörerischen Auswirkungen der letzten Kriegstage kann die Feuerwehr ihren Aufgaben kaum noch nachkommen. Die Feuerwehrarbeit kommt zum Erliegen.

1946:

Die britische Militärregierung schätzt die freiwillige Feuerwehr als wichtige Hilfsorganisation ein und lässt den einsatzfreudigen Brandmeister Theo Moritz im Amt. Die Feuerwehr zieht nach Kriegsende vorübergehend in eine Baracke des ehemaligen Arbeitsdienstlagers am Loruper Weg ein. Die Gemeinde Sögel unter Führung von Bürgermeister Josef Möhlenkamp stellt in den Haushaltsplan 2.600 Reichsmark für den Feuerschutz ein. Die Ausrüstung und die Alarmierungswege waren mehr als mangelhaft.

1949:

Mit der Verabschiedung des Gesetzes über den Feuerschutz im Lande Niedersachsen beginnt der Aufbau der freiwilligen Feuerwehren. In diesem Rahmen wurde der bisherige Brandmeister Theo Moritz am 27. August zum Gemeindebrandmeister für die Gemeinde Sögel ernannt. Mit besonderem Nachdruck betrieb Moritz den Aufbau der Wehr und die Ausbildung seiner Kameraden.

1951:

In Spahn und Harrenstätte werden eigenständige Feuerwehren gegründet. Die Gruppe Werpeloh war bereits 1948 selbständig geworden.

1954:

Gemeindebrandmeister Theo Moritz verstirbt nach 20-jähriger aktiver Feuerwehrarbeit.

1955:

Unser Brandmeister Josef Stindt wird von der Gemeinde Sögel zum neuen Gemeindebrandmeister ernannt. Im gleichen Jahr beschloss die Gemeinde an der Ulmenstraße/Ecke Prinzenkamp eine neues Feuerwehrhaus zu bauen, das 1956 in Betrieb genommen werden konnte.

1957:

Eine neue Tragkraftspritze mit VW-Motor kann in Betrieb genommen werden.

1959:

Mit dem Mercedes Benz – Tanklöschfahrzeug T 116T wird eines der ersten Tanklöschfahrzeuge im Altkreis in Betrieb genommen. Tankinhalt: 2.800 Liter. Im trockenen Sommer 1959 leistet das neue Fahrzeug wertvolle Dienste.

1961:

Schloss Clemenswerth ist Schauplatz einer großen Katastrophenschutzübung der Feuerwehrbereitschaft Vier, zu der auch die Feuerwehr Sögel gehört.

1963:

Die Feuerwehr Sögel feiert ihr 100-jähriges Bestehen mit einem großen Veranstaltungsprogramm und zahlreichen Übungen und Vorführungen. Sie ist derzeit die älteste Wehr des Kreises. Im gleichen Jahr muß Gemeindebrandmeister Josef Stindt aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegen. Nachfolger wird Gemeindebrandmeister Hermann Langen, sein Stellvertreter Heinrich Borgmann. Weiterhin gehören Eduard Diekmann, Heinz Welling und Hans Kröger zum Vorstand.

1965:

Die Feuerwehr Sögel nimmt die Metz-Anhängeleiter AL 12 in Betrieb.

1966:

Der Fahrzeugbestand wird mit der Anschaffung des Metz- Löschgruppenfahrzeuges 118 TS weiterhin verbessert. Mit der Beschaffung der UKW-Funksprechanlage wird die Verständigungstechnik wesentlich verbessert.

1969:

Eine Serie von mysteriösen Bränden sorgt für Unsicherheit in der Gemeinde Sögel. Mehrere
Höfe, darunter auch der Hof des Bauern Meyer an der Wahner Straße gehen in Flammen auf.

1973:

Mit der Gründung der Samtgemeinde Sögel wird der Feuerlöschverband aufgelöst. Die Zuständigkeit des Brandschutzes liegt auf Grund der Niedersächsischen Gemeindeordnung bei den Samtgemeinden. Die Gemeinden Stavern, Klein Berßen, Groß Berßen, Sögel, Börger, Werpeloh und Spahnharrenstätte gehören zur Samtgemeinde Sögel, die seit diesem Zeitpunkt auch für den Brandschutz in diesen Gemeinden zuständig ist. Hermann Langen wird Gemeindebrandmeister für die Ortsfeuerwehren Börger, Werpeloh, Spahnharrenstätte, Klein Berßen sowie für den Ort Sögel.

1976:

Durch die Übernahme des Amtes des Gemeindebrandmeisters kann Hermann Langen die Ortsfeuerwehr Sögel nicht weiterführen. 1976 wählt die Feuerwehr und bestätigt die Samtgemeinde Hans Arents zum Ortsbrandmeister und Hermann Weller zu seinem Vertreter.

1978:

Die Feuerwehr Sögel erhält ein modernes Tanklöschfahrzeug vom Typ TLF 16, das eine Löschstaffel aufnehmen kann und mit der übrigen feuerwehrtechnischen Beladung sowie einem Rettungssatz ausgestattet ist. Das FZ ist heute noch im Dienst.

1979:

Das ELW 1 (VW-Bulli) wird in den Dienst gestellt.

1982:

Das umgebaute und im großen Umfang erweiterte Feuerwehrhaus an der Ulmenstraße wird eingeweiht. Das Feuerwehrhaus verfügt ab diesem Zeitpunkt über vier Fahrzeugboxen, Unterrichts-, Versammlungs- und Besprechungsräumlichkeiten, sowie die notwendigen sanitären Anlagen.

1987:

Das seinerzeit hochmoderne Löschgruppenfahrzeug LF 16 wird der Bestimmung übergeben. In diesem Fahrzeug ist neben dem Löschwasservorrat auch das Rettungsgerät der Feuerwehr Sögel untergebracht. Es ist zur Zeit das sogenannte „beste Pferd im Stall“ der Feuerwehr Sögel.

1988:

Die Feuerwehr Sögel feiert mit einem großen Festprogramm das 125-jährige Bestehen. Neben dem Kommersabend finden öffentliche Vorführungen, Übungen und Präsentationen statt. Die Feuerwehr Sögel und ihre Geschichte wird in einer eindrucksvollen Chronik dargestellt. Dem früheren Samtgemeindedirektor Theo Kröger ist es zu verdanken, dass viele Einzelheiten aus der Entwicklung der Feuerwehr in Text und Bild festgehalten werden können.

1994:

Die Drehleiter DLK 18/12 wird angeschafft. Damit geht einlang ersehnter Wunsch der Wehr in Erfüllung

2000:

Das ELW 1 wird in Dienst gestellt. Das Fahrzeug verfügt überFunk- und Handyausstattung

2001:

Ortsbrandmeister Hans Arents, sein Stellvertreter Hermann Weller sowie die Mitglieder des Ortskommandos Georg Bahlmann, Willi Bahlmann und Gerd Schepers werden für 25- jährige Mitgliedschaft im Ortskommando ausgezeichnet.

2001:

Ein großer Tag in der Geschichte der Feuerwehr Sögel: Die Jugendfeuerwehr Sögel wird im Jahr 2001 ins Leben gerufen und beginnt gleich mit vier Mädchen und 14 Jungen den Dienst. Später kann ein eigenes Einsatzfahrzeug aus Lathen erworben werden. Erster Leiter ist Frank Tholen, später übernimmt Ludger Rötepohl diese Aufgabe.

2003:

Mit Erreichen der Altersgrenze wird Ortsbrandmeister Hans Arents verabschiedet und zum Ehrenbrandmeister ernannt. Nachdem der Gemeindebrandmeister Werner Stevens plötzlich verstorben war und Hermann Weller dessen Amt übernommen hatte, ernennt die Samtgemeinde Sögel Frank Tholen zum Ortsbrandmeister sowie Hermann Weller und Lambert Brand zu Stellvertretern.Die Feuerwehr Sögel startet ihren Internetauftritt.

2006:

Einweihung des neuen Löschgruppenfahrzeugs LF 20/16. Dieses moderne und sehr gut ausgestattete Fahrzeug löst das alte TLF 16/25 aus dem Jahre 1978 ab. Es fasst 3000 Liter Wasser, verfügt über einen Wasserwerfer und eine Seilwinde.Der Transrapidunfall entwickelt sich zum folgenreichsten Feuerwehreinsatz der Nachkriegszeit

2007:

Die Feuerwehr Sögel richtet den Bundeswettbewerb der Jugendfeuerwehren aus.

2008:

Erster Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus an der Industriestraße.Die gerneralüberholte Drehleiter DLK 23/12 wird in Dienst gestellt. Sie verfügt über einen festangebauten Rettungskorb, einen Wasserwerfer, eine Beleuchtungseinrichtung, ein Gestell zur Aufnahme von Krankentragen und einen Notromerzeuger.

2009:

Das neue Feuerwehrhaus wird im Rahmen einer feierlichen Einweihung und eines Tages der Offenen Tür in Betrieb genommen. Das Haus verfügt über fünf Einstellplätze, eine Waschhalle, einen Umkleidebereich, Werkstätten, Büro – und Sanitärräume und einen funktionellen Versammlungsraum.

2010:

Frank Tholen wird als Ortsbrandmeister bestätigt. Lambert Brand wird zum 1. Stellvertreter, Hermann Weller zum zweiten Stellvertreter gewählt.

2011:

Die Jugendfeuerwehr feiert das 10-jährige Bestehen in einem feierlichen Rahmen im Feuerwehrhaus.Die Leistungsspangenabnahme wird von der Feuerwehr Sögel ausgetragen.

2013:

In diesem Jahr feiert die Wehr das 150-jährige Bestehen mit einer Ausstellung, im Rathaus, dem Kreisfeuerwehrtag, und einem Kommersabend. Der Umzug und ein bunter Nachmittag runden das Programm ab. Zum Jubiläum wurde ein spannender Film gedreht.