Einsatzübung bei der Fa. Holzbau Quappen Sögel

Einsatzübung der Feuerwehr Sögel mit zwei Schwerpunkten auf dem Gelände von Holzbau Quappen.

Die Feuerwehr Sögel führt vierteljährlich interne Einsatzübungen durch als „Zwischenstation“ der Ausbildung in vier Gruppen. Diesmal hatten die Organisatoren ein Übungsszenario auf dem Gelände der Firma Holzbau Quappen im Industriegebiet erarbeitet. Insgesamt wurden 40 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner sowie sechs Fahrzeuge eingesetzt.

Folgende Lage wurde angenommen:

  • In der Lackiererei der Firma Quappen ist es zu einer Verpuffung gekommen.
  • Die Druckwelle erreicht die betroffene große westliche Werkhalle, die durch die Brandentwicklung verraucht wird.
  • Der Betriebsinhaber vermisst beim Eintreffen der Feuerwehr drei Personen aus der Lackiererei, deren genauer Aufenthaltsort nicht bekannt ist.
  • In der zweiten westlichen Werkhalle, die zunächst nicht vom Brand betroffen ist, erschrickt sich ein Gabelstaplerfahrer von dem lauten Knall der Verpuffung in der angrenzenden Halle, übersteuert den Stapler und kippt samt Ladung um. Eine Verladehelfer wird dabei eingeklemmt.
  • Das Feuer droht, sich ausweiten und von der Lackiererei auch über das Dach auf weitere Gebäudeteile und das Außenlager überzugreifen und die Photovoltaikanlage auf der östlichen Halle zu beschädigen
  • Im Gebäude sind viele brennbare Materialien (vor allem Holzprodukte) und ein Behälter mit einem angeblich gefährlichen Stoff vorhanden.

Die Übungsschwerpunkte waren unter anderem:

  • Aufteilung des Einsatzraumes durch die Bildung von zwei Abschnitten
  • Regelmäßige Kommunikation und Information mit / durch die ELW-Besatzung
  • Einsatz vornehmlich junger Atemschutzgeräteträger mit den Schwerpunkten Menschenrettung, Brandbekämpfung, Erkennen von Gefahren im Objekt, Kommunikation über Funk
  • Riegelstellung zu gefährdeten Gebäudeteilen / Einrichtungen
  • Parallel: Technische Hilfeleistung (Menschenrettung) in der östlichen Halle

Zum Ablauf gehörte, dass der Einsatzleiter zunächst die Lage erkundete mit Unterstützung des Betriebsleiters. Über die ELW (Einsatzleitwagen) -Besatzung wurden dann die weiteren Einsatzfahrzeuge und ihre Besatzungen einzeln abgerufen und eingeteilt. Um das Einsatzgeschehen vor Ort besser koordinieren zu können, wurden dann auch zwei Einsatzabschnitte gebildet, deren Leiter vom Einsatzleiter eingewiesen wurden. Diese gaben dann die Aufgaben an die jeweiligen Gruppenführer weiter.

Im Einsatzabschnitt (EA) 1 sicherte die Besatzung des Hilfeleistungslöschfahrzeuges HLF 20 die schweren Holzpfähle, die vom Gabelstapler auf den durch eine Übungspuppe dargestellten Mitarbeiter gestürzt waren mit Spanngurten und hoben dann das Paket mit Lufthebekissen an. Der Schwerverletzte konnte schnell befreit werden und dem Rettungsdienst übergeben werden. Diese Arbeit wurde unter Atemschutz durchgeführt, da von einer Verrauchung auszugehen war.

Sehr viel umfangreicher gestaltete sich die Arbeit im EA 2. Mehrere Atemschutztrupps drangen in die von der Verpuffung betroffene Halle ein und suchten die von der Jugendfeuerwehr dargestellten vermissten Personen, die mit Hinweisschildern ausgestattet waren, anhand derer die Verletzungsmuster „erkennbar“ waren. Nach der Menschenrettung konnte die Brandbekämpfung einsetzten. Über die Drehleiter wurde eine Riegelstellung hergestellt, um das Ausbreiten des Brandes auf weitere Betriebsteile und die Photovoltaikanlage zu verhindern.

Die Löschwasserversorgung übernahm die Besatzung des Tanklöschfahrzeuges TLF 4000 zunächst aus dem Tank, dann über eine Saugleitung aus dem vorhandenen Feuerlöschteich.

In einer ersten Manöverkritik wurde die Übung analysiert und „Licht und Schatten“ benannt. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in den weiteren Übungsdienst einfließen.

Einsatzleiter Heller machte deutlich, dass im Ernstfall weitere Ortsfeuerwehren angefordert würden angesichts der Größe des Objektes Quappen Er dankte dem Betriebsleiter Stefan Schlepper für die Bereitstellung des Betriebsgeländes und die Unterstützung und den 40 Einsatzkräften für ihr engagiertes Mitmachen.

Text: Lambert Brand Bilder: Feuerwehr Sögel

      Ludger Rötepohl