Fortbildung der Samtgemeinde Feuerwehren Thema „Elektromobilität im Feuerwehreinsatz“

Die Führungskräfte und Ausbilder der Freiwilligen Feuerwehren der Samtgemeinde (SG) Sögel beschäftigten sich im Rahmen eines Seminars, welches von der Fa. TH Seminare durchgeführt wurde, intensiv mit dem Thema „Elektromobilität im Feuerwehreinsatz“.

Das Seminar beinhaltete einen umfangreichen theoretischen Teil, der im Feuerwehrhaus Sögel durchgeführt wurde, und einen praktischen Teil, der beim Experience Center in Meppen stattfand. Um die praktische Ausbildung möglichst intensiv durchführen zu können, wurden zwei Gruppen gebildet, und jeder Gruppe stand dann jeweils ein Samstag für die intensive Praxisausbildung zur Verfügung.

Zu Beginn des theoretischen Teils begrüßte stellvertretender Gemeindebrandmeister Uwe Herbers die Ausbilder Tanja und Frank Hellmann von der Fa. TH–Seminare herzlich. Herbers freute sich, dass über 40 Kameraden der SG-Feuerwehren an der Fortbildung zu diesem immer wichtiger werden Thema teilnehmen.

Tanja Hellmann führte dann in das Thema ein und behandelte zunächst die Grundlagen zum Thema Fahrzeuge mit alternativen Antrieben. Im Fahrzeugbau unterscheidet man das Niedervoltsystem und das Hochvoltsystem. Das Niedervoltsystem (12-48 V) findet vor allem im Bordnetz von Fahrzeugen Anwendung. Man findet es sowohl in Verbrennerfahrzeugen als auch in E-Fahrzeugen. Das Hochvoltsystem mit so genannten Hochvoltspeichern ist die elektrische Energiequelle für den Antrieb von Elektrofahrzeugen. Hochvoltleitungen und Verbindungskomponenten sind immer orange gekennzeichnet. Bei E-Fahrzeugen sind für den elektrischen Antrieb Hochvoltsysteme von bis zu 1000 Volt vorherrschend. Aufgrund der hohen Energiedichte auf kleinem Raum und einer langen Lebensdauer werden in E-Fahrzeugen in der Regel Lithium-lonen-Batterien verbaut. In diesem Zusammenhang erläuterte sie dann die möglichen Gefahren dieser Hochvoltsysteme.

Frank Hellmann erläuterte den Aufbau des Hochvoltsystems, deren umfangreichen Sicherheitssysteme und wie die unterschiedlichen Deaktivierungsmöglichkeiten sind. Die manuelle Deaktivierung eines Hochvoltsystems ist anhand von Rettungsdatenblättern zu den jeweiligen Fahrzeugtypen durchzuführen. Hier ist es fast unumgänglich, dass der Gruppenführer mittels eines Tabletts oder Ausdrucks, die aktuellen Rettungsdatenblätter des jeweiligen Fahrzeugs am Einsatzort zur Verfügung stehen hat. Die Informationen der Rettungsdatenblätter sind für die Festlegung der taktischen Vorgehensweise von elementarer Bedeutung und dienen der Sicherheit der verunfallten Personen sowie der Rettungskräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst sowie Polizei und sollten zu Beginn eines Einsatzes vorliegen. Die Rettungsdatenblätter enthalten wichtige Informationen wie zum Beispiel, welche Antriebsart verbaut ist (Konventioneller-, Vollelektrischer-, Hybrid- oder Gasantrieb), welcher Batterietyp, welche Spannung, Lage des Hochvoltspeichers, Hinweise der Hersteller und eventuell vorhandene Kühlöffnungen oder über die Deaktivierungsmaßnahmen der Hochvoltkomponenten. Anschließend konnten die Teilnehmer das Arbeiten mit den Rettungsdatenblättern an zwei zur Verfügung stehenden E-Fahrzeugen  praktisch anwenden.

Nach einem kleinen Imbiss wurde das Thema der Brandbekämpfung von Fahrzeugen mit Hochvoltsystemen und deren Akkumulatoren intensiv behandelt. Insbesondere wurden hier auf die verschiedenen Löschansätze und das taktische Vorgehen bei Bränden von Akkumulatoren eingegangen.

Ein Fazit aus dem Seminar ist sicherlich das Fahrzeuge mit alternativen Antrieben im Feuerwehreinsatz nicht gefährlicher sind als herkömmliche Fahrzeuge. Der Schwerpunkt der Gefahren liegt nur an anderen Stellen. Es war sehr wichtig diese aufgezeigt zu bekommen um bei zukünftigen Einsätzen entsprechend handeln zu können.

Ludger Rötepohl