Feuerwehren Sögel und Berßen üben gemeinsam in Hüven

Übungsszenario sah mehrere Einsatzlagen vor.

Einmal jährlich üben die Feuerwehren Sögel und Berßen, im Rahmen eines Dienstabend gemeinsam. In diesem Jahr war es das erste Mal nach Corona wieder möglich, und die Übung fand auf dem Firmengelände der Firma Sandmann GmbH in Hüven statt.

Im Mittelpunkt stand hierbei die Menschenrettung aus einem brennenden Gebäude und die Rettung verunfallter Personen. Die Lage stellte sich wie folgt dar: In der auf dem Firmengelände liegenden Werkstatt kam es zu einer Verpuffung, woraufhin fünf Mitarbeiter in dem Gebäude vermisst wurden. Des Weiteren hatte sich ein Unfall mit einem PKW auf dem Gelände ereignet. An einer hohen Auffahrrampe aus Beton war das Fahrzeug zwischen den beiden Rampenteilen verkeilt. Eine Person war unter und eine weitere Person war in dem Fahrzeug eingeklemmt. Zudem befand sich eine hilflose Person auf einem Hubsteiger, die wegen des Unfalls unter Schock stand und daher zusammengebrochen war.

Nach Eintreffen des Einsatzleitwagen (ELW1) der FF Sögel verschaffte sich der Einsatzleiter Frank Tholen zunächst ein Bild über die verschiedenen Einsatzszenarien. Aufgrund der Größe des Einsatzgebietes und der vorgefundenen Lage entschied er, drei Einsatzabschnitte zu bilden.

Die eintreffenden Kräfte der Feuerwehren Berßen und Sögel wurden dann den einzelnen Einsatzabschnitten zugeordnet und die Gruppenführer erhielten ihre Einsatzaufträge. Von der ELW-Besatzung wurden die Gruppenführer mit den notwendigen Hydrantenplänen und Rettungskarten ausgestattet, um die erteilten Aufgaben abzuarbeiten. Die vorhandene Feuerwehrdrohne wurde zwecks Verschaffung eines Gesamtüberblicks ebenfalls startklar gemacht und eingesetzt.

In dem ersten Einsatzabschnitt wurde das Hauptaugenmerk auf die Menschenrettung aus der brennenden Werkstatt und die anschließende Brandbekämpfung gelegt. Unter schwerem Atemschutz gingen zwei Trupps gebildet aus Mitgliedern beider Feuerwehren in das Gebäude vor und retteten die fünf vermissten Personen nach kurzer Zeit. Anschließend konnte zügig mit der Brandbekämpfung sowohl von innen als auch von außen gestartet werden. Dies übernahmen die Besatzungen des Löschgruppenfahrzeugs (LF 10) der Feuerwehr Berßen und des LF 20 der Feuerwehr Sögel. Die Drehleiter unterstützte, nachdem sie die ohnmächtige Person aus dem Hubsteiger gerettet hatte (dritter Einsatzabschnitt), bei der Brandbekämpfung. Die Drehleiterbesatzung bekämpfte das Feuer im Dachgeschoß.

Im zweiten Einsatzabschnitt stand die technische Hilfeleistung im Vordergrund. Die verunfallten Personen mussten von den Einsatzkräften befreit und versorgt werden. Zunächst wurde das verunglückte Fahrzeug mit Hilfe des Stab-Fast Stabilisierungs- und Abstützsystem gegen ein weiteres Kippen gesichert. Danach konnte die Person unter dem Fahrzeug mit Hilfe eines Spineboard Patienten schonend befreit werden. Die Person im Inneren des Fahrzeugs wurde anschließend ebenfalls schonend von den eingeteilten Kräften aus beiden Feuerwehren gerettet. Hierbei wurde jeder einzelne Schritt behutsam durchgeführt, und jeder konnte genau verfolgen, wie eine solche Rettung abzulaufen hat. Es wurde das Dach des Fahrzeugs für die Rettung entfernt. Diese Aufgaben übernahmen die Besatzungen des Hilfeleistungslösch-gruppenfahrzeug (HLF 20) der Feuerwehr Sögel und des Tanklöschfahrzeug (TLF 16) der Feuerwehr Berßen. Im weiteren Verlauf wurde das Fahrzeug mit der Seilwinde des HLFs aus der Rampe herausgezogen.

Nach gut zwei Stunden meldeten die Abschnittsleiter das alle Aufträge abgearbeitet wurden. Die Übung wurde dann durch den Einsatzleiter als beendet erklärt. Die Nachbesprechung fand dann im Feuerwehrhaus Sögel statt. Bei der Reflexion wurde klar, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit zwischen den eingesetzten Trupps ist und die Zusammenarbeit der Kameraden aus beiden Feuerwehren sehr gut funktioniert hat. Der stellvertretende Gemeindebrandmeister Uwe Herbers und die Ortsbrandmeister Frank Tholen (Sögel) und Michael Wolken (Berßen) dankten den Kameraden für ihren Einsatz.

Ein besonderer Dank galt der Firma Sandmann aus Hüven für die Bereitstellung des Firmengeländes und dem Organisationsteam für die gute Vorbereitung der vielseitigen Übung.

Der Abend klang mit einem gemütlichen Beisamensein mit Kaltgetränken und Bratwurst vom Grill bei bestem Wetter aus.

Text: Hendrik Eveld / Fotos: Feuerwehr

Ludger Rötepohl