April 2017
15 Atemschutzträger der Feuerwehren der Samtgemeinde (SG) Sögel haben bei Temperaturen von bis zu 800 Grad beim Realbrandtraining in Dortmund den Ernstfall geprobt.
Durchgeführt wurde das Training von der DMT GmbH & Co.KG unter der Leitung von Holger Schulze von der Berufsfeuerwehr Kamen. Die Teilnahme organisiert hatten die Feuerwehrleute Detlef Dühnen, Martin Pülsken und Uwe Herbers.
Ziel des Realbrandtrainings ist nach Angeben des SG-Atemschutzwartes Martin Pülsken und Uwe Herbers von der Feuerwehr Berßen gewesen, unter realen Bedingungen die Grenzen der Einsatzkleidung kennenzulernen sowie den sicheren Umgang mit dem Hohlstrahlrohr und die Gefahren der Rauchgasdurchzündung, das sogenannte „Flash Over“, zu erlernen. Die Erfahrung, unter realen Bedingungen bei Temperaturen von bis zu 800 Grad im Einsatz zu sein, werteten die beiden als eine wertvolle Ergänzung zur theoretischen Atemschutzausbildung. Nach Ansicht von Herbers und Pülsken müsse dieses Training eine unbedingte Ergänzung der Feuerwehrausbildung sein. Dies sei bei den meisten Berufsfeuerwehren schon längst gängige Praxis.
Als gutes Beispiel habe das Training gezeigt, dass es im Innenangriff fatale Folgen haben kann, wenn bei einer Rauchgasdurchzündung die Mannschutzbrause mit dem Strahlrohr eingesetzt werde. Hier könne es zu starken Verbrühungen der Haut kommen.In der Ruhrgebiet-Metropole wurden die Feuerwehrleute zunächst in einem Versuchsstollen langsam an die Hitzeentwicklung, die durch unterschiedliche brennbare Stoffe herbeigeführt wurde, gewöhnt. Zudem herrschte „Null-Sicht“.
In einer weiteren Einheit ging es in den „Flash-Over-Versuchs-Container“, der mit Holz beheizt wurde und ebenfalls Temperaturen von bis zu 800 Grad aufwies. Bei der hier erzeugten Rauchgasdurchzündung lernten die Feuerwehrleute den richtigen Umgang mit den Strahlrohren und vor allem die Eigensicherung. Dank der sicheren persönlichen Schutzausrüstungen konnten die Teilnehmer gefahrlos kurze Zeit im Feuer stehen. Die Hitze war dabei allerdings so groß, dass die Farbe auf den Helmen brannte. Alle Teilnehmer zeigten sich überrascht von der Mächtigkeit der Durchzündung.
Pülsken und Herbers bedankten sich bei der SG Sögel und den Sponsoren, die es möglich gemacht hätten, das Training zu finanzieren. Man habe erkannt, dass im Atemschutzwesen die Möglichkeit fehle, dass junge Feuerwehrkameraden Einsatzerfahrung unter realen Bedingungen sammeln können.